Cemil Baysal, Mehmet Celik, Abdussamed Berke
Baden, AG- Der Präsident der UETD Schweiz, Murat Sahin, hat in seiner Willkommensansprache seine Freude zum Ausdruck gebracht, zum ersten Mal in der Geschichte der türkischen Bevölkerung und türkischstämmigen Schweizern ein Treffen mit dem Premierminister organisiert zu haben. Über 2000 Besucher haben die Ansprache des Premierministers, Prof. Dr. Ahmet Davutoglu, mit Fahnen aus der Türkei, Mazedonien, Albanien, Bosnien, Somali und Palästina begrüsst und seine Ansprache mit Standing Ovations und Zurufen unterbrochen.
Teilnehmer am Treffen mit der Bevölkerung
Am Treffen haben teilgenommen, der türkische Minister für die EU und Verhandlungsleiter mit der EU Volkan Bozkir, der Finanzminister Mehmet Simsek, Vizepräsident der regierenden AK Parti Besir Atalay, der Istanbuler Abgeordnete der AK Parti und Vizepräsident für die Beziehungen zum Ausland Herr Mehmet Külünk, die Vorsitzende der Türkisch-Schweizerischen Freundschaftsausschusses des Parlaments in Ankara und Abgeordnete der Provinz Erzurum Frau Fazilet Dagci Ciglik, der türkische Botschafter in Bern Tugrul Gücük, die Generalkonsulin in Zürich Asli Oral, die Generalkonsulin in Genf Nurdan Bayraktar, der Abgesandte an der WTO Botschafter Mehmet Haluk Ilicak, der ständige Abgesandte der Türkei an der UNO in Genf Botschafter Mehmet Ferden Carikci, der Präsident der UETD Europa Süleyman Celik sowie der Vorstandsmitglied und Generaldirektor der Nachrichtenagentur Anadolu Agency.
Europa nach dem letzten Anschlag in Paris
Der Premierminister hat von seiner Arbeitswoche berichtete, seinen Gesprächen mit Vertretern der Muslimen in Frankreich, seinem Gespräch mit Kanzlerin Merkel in der Berlin, seinem Besuch in der Fatih Moschee, das während des Nachgebets angezündet wurde. „In Europa und überall auf der Welt haben wir klargemacht, dass wir jeglichem Rassismus die Stirn bieten werden. Auch hier deklarieren wir, der Islam ist Teil Europas und wird als solches bleiben. Von Andalusien bis zu den Osmanen, von Gastarbeiter vor einem halben Jahrhundert, die Ihre Gebetsräume und Moscheen hier errichtet haben, wir deklarieren, dass wir diese auf jeden Fall schützen werden und die Hände, die danach greifen, bekämpfen werden.“
Davutoglu führte aus, Christen und Muslime werden in Frieden miteinander leben, niemand wird dies verhindern können. Er versicherte die Weiterverfolgung der strategischen Ausrichtung seiner Regierung Richtung EU.
Entschlossen auf dem Weg zur EU
Unsere Regierung, ist trotz aller Hindernisse, die uns gestellt werden, trotz aller Vorurteile, trotz aller Provokationen entschlossen, die Türkei in die EU zu führen. Wisst Ihr wieso? Einerseits weil die EU ohne die Türkei mangelhaft ist, andererseits aber auch für Euch, die Bevölkerung hier. Es gibt Euch hier, Ihr die unsere Kultur, unsere Lebensweise, unsere Sprache, unsere Religion hier vertreten, es gibt 45 Millionen Muslime in Europa, deshalb wird die Türkei auf jeden Fall Teil Europas bleiben. Auf jeden Fall werden wir der EU beitreten. Wir werden nicht bitten, wir werden nicht betteln, wir werden auch überhaupt keine Spezialbehandlung erwarten. Erhobenen Hauptes und mit Würde werden wir beitreten. Ihr lebt unsere Kultur hier in Europa aus. Unter diesen Umständen werden wir auf keinen Fall hier nachgeben. Die Köpfe haben wir mit Allahs Hilfe nie gesenkt, senken sie jetzt nicht und werden sie auch in Zukunft nicht senken. Wir sind die Nachfahren der Kämpfer (die gegen die imperialistische Entende-Flotte, bestehend aus britischen und französischen Kriegsschiffen 1915 den Verteidigungskrieg) in den Dardanellen geführt haben. Wenn es sein muss opfern wir unsere Köpfe, senken werden wir sie aber nicht.
Als unsere Regierung 2002 an die Macht kam, wurde uns manchmal unter vorgehaltener Hand manchmal aber auch lautstark erklärt: Die Türkei sei zu arm für einen Beitritt. Sie würde zurLast werden. Wir müssten die Türkei mit Milliarden unterstützen. Die Türkei hatte damals gerade eine Wirtschaftskrise hinter sich. Allah sei Dank, ohne eine Leistung seitens der EU zu erwarten, ist die damals als arm bezeichnete Türkei heute eine aufstrebende Wirtschaftskraft, und hält das Präsidium der G20 inne. Ohne die Milliarden, die andere Länder erhielten, zu verlangen, haben wir diese Leistung selber mit unserem eigenen Schweiss erarbeitet. Mit dem Arbeitswillen und der –ethik der Bevölkerung sind wir hierher gekommen. Wir erinnern uns an die Zeiten vor unserer Regierung, die Bürger erinnern sich gut an die Zeiten, wo frühere Regierung allerhand für eine Million Dollar anstellten. Heute sagen dieselben Kreise, die uns damals als als arm bezeichneten „Die Türkei ist heute wirtschaftlich zu stark. Würde sie eintreten, würde sie den Charakter der EU ändern, ein Viertel des EU-Parlaments wäre türkisch.“ Das sind die AK Parti-Jahre, das ist der Leistungsausweis unserer Regierung.
Hier und jetzt rufe ich: will die EU eines Tages eine Wirtschaftsweltmacht sein, ist das mit der Türkei möglich. Will die EU-Wirtschaft der Krise entkommen, muss dies mit dem Unternehmertum und der dynamischen Bevölkerung der Türkei erfolgen. Wir sind keine Last für Europa. Wir sind die Medizin für Europa, gegen die Krankheit des Rassismus, gegen die Schwäche der Wirtschaft und gegen die nachlassende Wirtschaftskraft. Die Türkei ist die Medizin, die Europa wieder auf die Beine helfen kann.
Im Anschluss an die Ansprache hat der Präsident der UETD Schweiz dem Premierminister ein Porträt aus seiner Kindheit, beim Empfang seines Zeugnisses überreicht und die Premierminister hat sich hierfür bedankt.