„Mein Glaube verbietet, Geld zu behalten, das ich nicht selber verdient habe“, so der gläubige Muslim.
Ein muslimischer Taxifahrer aus Frankfurt/Main hat, wie die „Bild“ berichtet, einer chinesischen Familie am Freitag ungeahnte Scherereien und eine Menge Ärger erspart. Der 27-jährige chinesische Familienvater muss auf einer seiner ausgedehnten Autofahrten durch Deutschland seine Brieftasche auf dem Dach seines Wagens vergessen haben, woraufhin diese während der Fahrt herunterfiel.
Darin befanden sich sein Bargeld und die Reisedokumente für den noch für denselben Abend geplanten Rückflug nach China. Der Chinese merkte den Verlust aber erst, als die Familie bereits ihren Weg bis nach Wiesbaden-Medenbach fortgesetzt hatte, wo man die Autobahnpolizei einschaltete.
Die Familie hatte jedoch Glück: Der Frankfurter Taxifahrer Halil Erdem (48) bemerkt auf seiner Fahrt durch Sachsenhausen an einer Ampel, dass eine augenscheinlich mit viel Geld gefüllte Brieftasche auf der Straße lag. Nachdem er seinen Fahrgast zum Ziel gebracht hatte, brachte Erdem das Fundstück zum nächstgelegenen Polizeirevier. Es befanden sich neben den Ausweisen auch nicht weniger als 14 140 Euro in der Brieftasche.
Der Gedanke, etwas von dem Geld abzuzweigen oder es komplett zu behalten, kam Erdem zu keiner Zeit. „Mein Glaube verbietet, Geld zu behalten, das ich nicht selber verdient habe“, betonte der gläubige Muslim gegenüber Bild. „Es hätte auch das Zehnfache sein können. Abgegeben hätte ich es trotzdem.“
Der chinesische Vater konnte in weiterer Folge das Portemonnaie abholen und rechtzeitig in seine Heimat zurückfliegen. Nach Ende seiner Schicht erhielt Erdem noch einen Anruf von der Polizei. Auch für ihn hatte der Abend ein Happy End: Der Chinese hatte auf der Wache 500 Euro an Finderlohn hinterlassen.