Kongress der muslimischen Intellektuelle in Europa
Vergangene Woche hatten wir den europäischen Islam bewertet und angekündigt, dass wir diese Woche unsere Ausführungen fortsetzen werden.
Eine Bewertung von Prof. Dr. Kudret BÜLBÜL, dem Dekan der Fakultät für Politikwissenschaften an der Yıldırım Beyazıt Universität zu Ankara.
Wir hatten im Zusammenhang mit dem europäischen Islam darauf hingewiesen, dass die westlichen Autoren und Staaten dieses Thema aus eigener Sicht angehen und es auf die Ebene der Sicherheit übertragen. Mit Einrichtungen wie Islamräte, bringen sie die aus eigener Sicht die problematischen Themen auf die Agenda. Im Grunde kann der Aufbau dieser und ähnlicher Einrichtungen sowie ihre Mitglieder und die dargelegten Meinungen größtenteils die von Muslimen akzeptierten und als Problem gesehenen Dinge ansprechen. Wenn es dem so ist, sollte man von den Muslimen erwarten, dass sie ihre eigenen Tagesordnungen noch mehr beherrschen und sich lautstark äußern. Zweifelsohne gibt es bezüglich der eigenen Agenda sehr viele Dinge, die von Muslimen gemacht werden und gemacht werden sollten. Ich werde in diesem Zusammenhang nur auf den für mich wichtigen Kongress der muslimischen Intellektuelle eingehen.
Jahreskongresse
Wegen den Globalisierungsprozessen und den Benachteiligungen durch imperialistische Zwecke (wie in Syrien) herrschen humanitäre Flüchtlingsströme. In diesem Prozess sind die zuvor als volkstümliche Elemente in der Ferne gesehenen unterschiedlichen Lebensweisen noch mehr ineinander geraten, was zu einem gewissen Grad zu Ungewissheit, Sorge, Angst und Reaktion führt. Es wird in diesem Rahmen sehr nützlich sein, wenn sich die Einwanderer noch mehr äußern. Somit werden sie die Tagesordnungen verhindern können, mit denen sie nicht konfrontiert werden wollen. Darüber hinaus werden sie auch die wegen ihnen herrschenden Ängste und Sorgen beseitigen können. In diesem Rahmen können die in Europa lebenden Muslime eine Plattform bilden und Jahreskongresse organisieren. Diese können jedes Jahr in einer anderen europäischen Hauptstadt veranstaltet werden. Die Kongresse können in Themen sein, in denen sich die Muslime noch mehr präsentieren können oder aber auch in Themen, über die in Europa intensiv diskutiert wird. Die ersten Themen, die einem direkt in den Sinn kommen, sind Terror, Rassismus, Islamfeindlichkeit, Meinungsfreiheit, Bildung, Familie, Jugend, Zusammenleben, Drogenkonsum, Schulmorde sowie Trennung von Jugendlichen von ihren Familien. Es wäre sehr angebracht, wenn an den Kongressen neben muslimischen Intellektuellen auch die jeweiligen Funktionäre des Landes wie Gouverneur, Bürgermeister usw. teilnähmen. So wird gewährleistet werden, dass bei solchen Organisationen die Muslime nicht unter sich bleiben. Im Endeffekt wird es bessere Lösungswege gefunden werden. Es ist wichtig, dass der Kongress jedes Jahr eine Deklaration veröffentlicht. So kann dargelegt werden, welche Dinge man als Problem sieht und welche Lösungsvorschläge man unterbreitet.
Warum muslimische Intellektuelle?
Zweifelsohne kann man sich solche Kongresse zwischen muslimischen Religionsgelehrten, NGO-Vertretern, Unternehmern und Politikern vorstellen. Die Intellektuellen sind jene, die sich mit unterschiedlichen Kreisen in einer Gesellschaft in gemeinsamen Locations treffen und mit ihnen leichter einen Dialog bilden können oder zumindest wird das von ihnen erwartet. Auf der anderen Seite werden bei solchen Kongressen sehr verschiedene Themen in den Bereichen Religion, Soziologie, Psychologie, Politik, Wirtschaft und Kultur angegangen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass es ein Intellektuellen-Kongress ist und bei dieser Veranstaltung Religionsgelehrte, NGO-Vertreter sowie Unternehmer, Politiker und Kulturvertreter zu Wort kommen.
Eventuelle Beiträge des Kongresses
So ein Kongress mit Teilnahme von muslimischen Intellektuellen, zuständigen Staatsfunktionären sowie den betreffenden Partnern kann aus vieler Hinsicht von Nutzen sein.
Aus der Perspektive der muslimischen Gemeinden: Die in Europa lebenden muslimischen Intellektuelle können des Öfteren nicht auf gemeinsamen Plattformen zusammenkommen. Sie kommen vielmehr bei regionalen, länderspezifischen und religiösen Plattformen zu Wort. Wenn auch in Europa die Probleme alle interessieren, wird nach den Lösungen vielmehr innerhalb unterschiedlicher Traditionen, staatlicher Erfahrungen und lokaler Organisationen gesucht. In erster Linie wird der Kongress den muslimischen Intellektuellen die Gelegenheit geben, ihre Probleme ausführlich zu schildern. Die Muslime leben hinsichtlich der Zugehörigkeit im Zusammenhang mit der ideologischen, ethnischen, säkularen und gesellschaftlichen Zugehörigkeit zerteilt. Einige neigen dazu, die für ihre Herkunftsländer sinnvolle Lösungen, Traditionen und Bräuche gänzlich nach Europa (USA, Australien) zu übertragen.
So ein Kongress wird im Zusammenhang mit der Bildung einer Herangehensweise sinnvolle Ergebnisse erzielen. Auf der anderen Seite wird so eine Organisation ermöglichen, dass Personen, die im Namen der Muslime sprechen dürfen, in den Vordergrund treten. Da dieser Kongress die Gelegenheit bieten wird, dass nicht andere, sondern die muslimischen Intellektuelle sagen, was sie als Probleme sehen und was sie als Lösung vorschlagen, andere Lösungsversuche außer ihnen zunichtemachen.
Aus der Perspektive der betreffenden Länder: Während einige Länder mit einem hohen Bevölkerungsanteil an Muslimen, diese Gesellschaftsschicht betreffende Themen mit dem Ziel, um sie besser zu verstehen und nach Lösungen zu suchen, auf die Tagesordnung bringen, tun es einige andere Länder, um sie zu assimilieren und zu manipulieren. So ein Kongress wird jenen Staaten, die die Chancen und Probleme des Zusammenlebens sehen und die Probleme mit gutem Willen lösen wollen, eine Gelegenheit bieten. Der Kongress wird auch das Aufzwingen dieser Länder unterbinden.
Aus der Perspektive der Gesellschaft, in der man lebt: Da die westlichen Staaten in ihrer Geschichte nicht so viel Erfahrung haben, mit Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzuleben, können Akteure außerhalb des Staates, Nichtregierungsorganisationen, Intellektuelle und Individuen gegenüber den muslimischen Gemeinden neugierig und im Zusammenhang mit ihnen sorgen haben. Dass muslimische Intellektuelle über sich selbst erzählen und ihre Meinungen sowie die Betrachtungsweise zu aktuellen Themen noch mehr vortragen, wird in gewissem Maβe eine Antwort auf die Neugier und Sorgen sein. Wenn die intellektuellen Muslime auf die Sorgen antworten können, so werden es auf jeden Fall andere, jedoch des Öfteren falsch antworten.
Solche Kongresse können nicht nur im Zusammenhang mit Europa, sondern auf allen Geographien, auf denen die Muslime in Minderheit sind, sinnvolle Praktiken und Verständnisse produzieren. In diesem Zusammenhang kann man sich Intellektuellen-Kongresse auch in Afrika, auf dem Balkan, in Australien und anderswo vorstellen. Wenn auch nicht in diesem Umfang, dienen die Kongresse in den USA ähnlichen Zwecken.
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