DER FASTENMONAT RAMADAN
Das Fasten ist nicht nur im Islam wichtig, sondern hat auch im Judentum und im Christentum ebenfalls einen sehr hohen Stellenwert.
Im Judentum gibt es verschiedene Fastenzeiten. Diese sind:
Das Esther-Fasten am Tag vor Purim
·An den sieben Tagen vor Pessach
.Tischa beAw erinnert Juden an die Zerstörung der beiden Tempel in Jerusalem.
·Vor dem 9. AW verzichten viele Juden drei Wochen lang auf Fleisch, Fisch und Früchte, die sie in den ersten Monaten des Jahres noch nicht gegessen haben.
·Am 9. AW gibt es gar nichts zu Essen und zu Trinken,
·Das Gedalja-Fasten ist ein Bußtag und erinnert an Gedalia ben Achikam
·Jom Kippur ist der strengste Fastentag im Judentum.
Die Fastenzeit im Christentum beginnt (nachdem man über Karneval die „bösen Geister“ vertrieben hat) am Aschermittwoch und endet Karfreitag.
An diesen 40 Tagen der Fastenzeit gibt es unterschiedliche Praktiken und Bräuche. So mancher Christ ist in der Fastenzeit enthaltsamer und konsumiert einfach weniger von allem, andere verzichten auf Genussmittel oder Fleisch. Es gibt aber auch strengere Christen die nicht nur auf Essen und Trinken verzichten sondern auch ein Schweigegelübde ablegen um sich so noch besser auf die wesentlichen Dinge in der Fastenzeit konzentrieren zu können.
Im Islam heißt der Fastenmonat Ramazan (oder Ramadan) und ist der 9. Monat auf dem Islamischen Kalender. Er dauert je nach Mondperiode 29. Oder 30 Tage. Dieser Kalender richtet sich nach dem Mond. Daher sind die Monate kürzer als auf dem Weltkalender und so verschieben sich alle Monate. Sie beginnen in jedem Jahr zehn bis elf Tage früher als im Vorjahr. Auch der Ramadan wandert auf diese Weise rückwärts durch alle Jahreszeiten. Ein Umlauf dauert ca. 33 Jahre.
Im Winter fällt vielen Muslimen der Verzicht auf Essen und Trinken leichter, denn dann geht die Sonne erst spät auf und schon früh wieder unter. Damit ist die tägliche Fastenzeit in der dunklen Jahreszeit schneller vorüber als im Sommer. Außerdem ist der Durst bei kaltem Wetter natürlich leichter zu ertragen als an heißen Tagen.
Viele Muslime fasten in dieser Zeit 30 Tage lang, um sich ganz besonders stark auf ihren Glauben zu konzentrieren. Ein Ziel ist es auch, einmal kritisch über das eigene Verhalten und über die eigene Lebensweise nachzudenken. Daran lässt sich nämlich immer etwas verbessern. Und wer weniger streitet oder sich noch mehr um andere kümmert, der hört nicht nur auf Gott, sondern hilft damit auch anderen und sich selbst. Davon sind nicht nur Muslime überzeugt.
Im Ramadan steht das Frühstück schon auf dem Tisch lange bevor es hell wird. Die ist der sog. „Sahur“. Fast jeder isst eine Scheibe Brot mehr als sonst und trinkt vor allem viel, denn zwischen der Morgendämmerung und Sonnenuntergang gibt es im Ramadan nichts zu essen und zu trinken.
Die meisten Muslime fasten im Monat Ramadan. In dieser Zeit essen und trinken sie nur zwischen Sonnenuntergang und dem Beginn der Morgendämmerung. Diese setzt schon eine oder zwei Stunden vor dem Sonnenaufgang ein. Die Fastenzeit ist im Koran genau beschrieben. Da der Koran für Muslime das Wort Gottes ist, halten sich die meisten Muslime auch möglichst genau daran.
In der Sure 2,187 heißt es genau: "...Und esst und trinkt bis der weiße Faden von dem schwarzen Faden der Morgendämmerung für euch erkennbar wird. Danach vollendet das Fasten bis zur Nacht....".
Im Ramadan wollen viele Muslime einmal besonders über ihren Glauben und Ihre Taten nachdenken und Allah näher kommen. Dieses Fasten ist für Muslime ein wichtiges Gebot. Es steht im Koran, heißt „Saum“ und gehört zu den "Fünf Säulen des Islam". In vielen muslimischen Familien ticken die Uhren im Ramadan anders, denn in ihrem Fastenmonat verzichten sie vier Wochen lang tagsüber auf Essen und Trinken. Außerdem versuchen viele Muslime, viel Gutes zu tun, viel im Koran zu lesen und möglichst gut nach den Geboten von Allah zu leben. Abends zum Essen, dem sog. „Iftar“ kommen die Familien meist zusammen. Somit wird jeder Abend ein kleines Familienfest. Die meisten Muslime gehen nach dem Essen zum Gebet in die Moschee, um das sog. “Teravih gebet“ zu verrichten.
Den Ramadan haben sich die Muslime aber nicht zufällig zum Fasten ausgesucht. Laut Überlieferung ist der Engel Gabriel dem Propheten Mohammed in diesem Monat vor rund 1.450 Jahren zum ersten Mal erschienen, um den Menschen den Koran zu überbringen. Er ist die Botschaft von Allah. Im Koran findest du auch das Gebot, im Ramadan zu fasten (Sure 2:183). "O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren.“
Nach 29 oder 30 Tagen endet der Ramadan mit einem großen Fest. Viele türkische Muslime nennen es Bayram, auf Arabisch heißt er Eid al-Fitr. Darauf freuen sich besonders die Kinder, denn dann gibt es viele Geschenke und Süßigkeiten. Außerdem findet ein besonderes Festgebet in der Moschee statt. Dabei danken alle gemeinsam Allah, dass sie die Fastenzeit geschafft haben.
Muslime dürfen mit dem Fasten nicht ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. So steht es im Koran. Daher müssen viele von ihnen das Fasten unter ungewöhnlich harten Umständen unterbrechen. Im Koran steht, dass jeder Mensch selbst die Verantwortung für sich übernehmen und darum selbst entscheiden muss, wann ihm das Fasten schadet. Wer den Willen von Allah ernst nimmt, darf das nach dem Glauben vieler Muslime nicht riskieren.
Wer das Fasten unterbricht, muss das nur vor sich selbst verantworten und sonst niemandem "beichten". Die meisten Muslime holen den verlorenen Fastentag später nach.
„Es sind nur abgezählte Tage. Und wer von euch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten). Und denen, die es mit großer Mühe ertragen können, ist als Ersatz die Speisung eines Armen auferlegt. Und wenn jemand freiwillig Gutes tut, so ist es besser für ihn. Und dass ihr fastet, ist besser für euch“ Sura al-Baqara (2), Verse 183-185
Die Nacht Lailat-ul Qadr ist Arabisch und heißt Nacht der Bestimmung. Sie erinnert Muslime an eine besondere Nacht vor rund 1.450 Jahren. Damals soll der Engel Gabriel dem Propheten Mohammed die ersten Abschnitte des Korans von Allah überbracht haben. Wann genau dies geschah, ist nicht bekannt. Das Ereignis soll sich aber in den letzten zehn ungeraden Nächten im Monat Ramadan zugetragen haben.
Viele Muslime vermuten die Nacht der Bestimmung am 27. Ramadan. Da sie es aber nicht genau wissen, beten sie in den letzten 10 Tagen besonders viel. Manche Muslime verbringen in dieser Zeit am Ende des Ramadan sogar alle Tage und Nächte in der Moschee. Dort beten sie gemeinsam und lesen im Koran.
Die Zakat ul-Fitr ist eine besondere Spende im Ramadan. Sie soll dafür sorgen, dass auch arme Menschen das Fest des Fastenbrechens genießen können.
Ein Gebot im Ramadan ist es, Gutes zu tun. Dazu gehört auch die besondere Spende in den letzten Tagen des Ramadan. Wer kann, sollte so viel Geld abgeben, dass damit eine einfache Mahlzeit bezahlt werden kann. In der Schweiz sind das ungefähr 20,- Franken pro Person. Natürlich darf jeder auch mehr spenden, wenn er das möchte und kann. Mit dem Gebot der Zakat in der dritten Säule des Islam (welches auf das ganze Jahr bezogen wird) hat Zakat ul-Fitr nichts zu tun.
Zakat muss nur abgeben, wer auch etwas übrig hat. Wer mit seinem Geld gerade überleben kann, ist von der Abgabe befreit oder erhält umgekehrt sogar eine Spende.
Als Nicht-Muslim kannst du Muslimen im Ramadan beim Fasten helfen, wenn du etwas Rücksicht auf sie nimmst. Zum Beispiel freuen sich viele muslimische Kinder, wenn du tagsüber nicht gerade neben ihnen ein dickes Eis isst oder ihnen leckere Süßigkeiten anbietest. Am Ende des Ramadan freuen sich alle Muslime über einen Glückwunsch zum Fest.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen gesegnetes und friedvolles Ramadan.
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